Weltausstellungen

Wettkampf der Ideen und Fenster zur Zukunft

Das Konzept

Aufklärung

Globalisierung

Utopien

Versöhnung

Inszenierte Aufklärung

 

»Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unver-mögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen.« Immanuel Kant

 

Bereits im  18. Jahrhundert setzte Sir Isaac Newton mit seinen revolutionären wissenschaftlichem Ideen neue Maßstäbe und schuf damit die Basis für eine bislang undenkbare globale Weltsicht.

 

Gewerbeausstellungen gingen den Weltausstellungen voraus. Sie hatten bereits die Aufgabe, das zunehmend abstrakter werdende technische Wissen einer breiten Bevölkerung verständlich zu machen. Diese Ausstellungen wurden zu einem der wirkungsmächtigen Medien des 19. Jahrhunderts und zu einer neuen attraktiven Ausdrucksform der bürgerlichen Gesellschaft.

 

Aus dem Zusammenspiel von wissenschaftlichen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Entwicklungen ergaben sich neue Optionen, die auf den diversen Weltausstellungen ihren ersten allgemein anschaulichen Ausdruck fanden.

 

 

 

Die Weltausstellungen des 19. Jahrhunderts entwickelten sich aus der enzyklopädischen Tradition und stellen somit den Versuch dar, den aktuellen Stand der Entwicklung und des Fortschritts der Menschheit in einer Gesamtschau zu präsentieren. Die Ausstellungen hatten es sich daher zur Aufgabe gestellt die ganze Welt an einem Ort in komprimierter Form zur Anschauung zu bringen.

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Nach seinen Revolutionskriegen war Frankreich, wirtschaftlich geschwächt. Es erhoffte sich von neuen „Spektakeln” bessere Absatzmöglichkeiten von Waren im In- und Ausland. Das republikanische Wirtschaftsleben bemühte sich damit auch um eine Art Vertrauensvorschuss in die eigene Verlässlichkeit und Leistungsfähigkeit.

 

 

Illustration: Souvenir Button den die „Futurama” Besucher  1939 beim Verlassen der „City of Tomorrow" ausgehändigt bekamen.

 

Fortschrittsutopien

 

Technische Entwicklung ermöglichen gesellschaftliche Veränderungen, ohne dadurch politischen Systeme unmittelbar in Frage zu stellen. Erst als diese Veränderungen nicht mehr Rückgängig zu machen waren, mussten auch die politischen Systeme sich den neuen Verhältnissen anpassen.

»Eine große Weltausstellung ist, wie ein guter Science-Fiction-Film, ein plausibles Fantasiegebilde auf der Grundlage von Wissenschaft und Technik und ihrer Bedeutung für die Gesellschaft. Die Welt

der Filme steht oft am Rande einer Katastrophe oder taucht gerade aus einer solchen auf, eine Welt-ausstellung hingegen präsentiert fast immer eine strahlende Utopie in unmittelbarer Reichweite.«

Paola Antonelli

»Im Wort Zukunft steckt kein Schwung mehr, auch wenn noch so viele Zukunftskongresse veranstaltet werden. Zukunft ist mehr Drohwort denn Frohwort. Zukunft hat den Klang einer Katastrophe, die auf die Menschheit zukommt. Die Katastrophen sind allpräsent: die Umwelt- und die Klimakatastrophe, die Flüchtlingskatastrophe, die Katastrophe auf dem Finanzmarkt, die Bildungskatastrophe; die demografische Katastrophe. Die Beschwörung der Katastrophe und die Beschäftigung mit ihr treiben der Gesellschaft die Hoffnung aus, dass Politik etwas grundsätzlich verbessern könne. Man glaubt nicht mehr an den geradlinigen Fortschritt, aber auch nicht an die große Umkehr, nicht an eine offene Zukunft; denn man hört zu oft, die Art der Krisenbewältigung sei „alternativlos”; die Zukunft scheint verstellt und beherrscht von den Katastrophen zu sein. Das Wort "zukunftsfähig" ist ein verlogenes Wort, weil es so tut, als gäbe es eine feststehende Zukunft, für die man sich fähig machen müsse. Es gibt aber keine Zukunft, von der man sagen könnte, dass es sie einfach gibt. Es gibt nur eine, die sich jeden Augenblick formt - je nach dem, welchen Weg ein Mensch, welchen eine Gesellschaft wählt, welche Entscheidungen die Menschen treffen, welche Richtung die Gesellschaft einschlägt. Zukunft gibt es nicht festgefügt, sie entsteht in jedem Moment der Gegenwart, ist darum in jedem Moment veränderbar. Die Zukunft ist nicht geformt, sie wird geformt. Die Frage ist also nicht, welche Zukunft man hat oder erduldet, die Frage ist, welche Zukunft man haben will und wie man darauf hinlebt und hinarbeitet. Die Frage ist nicht, was auf die Gesellschaft zukommt, sondern wohin sie gehen will.« Heribert Prantl

 

»Dass es 'so weiter' geht, ist die Katastrophe. Sie ist nicht das jeweils Bevorstehende, sondern das jeweils Gegebene.« Walter Benjamin

Gesten der Versöhnung zwischen Politik und Industrie

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