Senatus Populusque Romanus

Expansion und Integration

Der Blickwinkel der Begeisterung

Sicherheit

Ordnung

Lebensqualität

Glanz

Multi-Kultur

»Die Äcker fanden wieder Pflege, die Heiligtümer wurden geehrt, die Menschen genossen Ruhe und Frieden und waren sicher im Besitz ihres Eigentums.«

Historiker Velleius Paterculus

 

Nach außen bemühte sich das Römische Reich durch aufwendige Grenzanlagen wie zum Beispiel dem Hadrianswall oder dem Limes vor überraschenden Angriffen zu schützen. Die Grenzbefestigungen waren zugleich stolze und deutliche Zeichen für den Herrschaftsanspruch der Römer über ihre Welt. So fühlen sich die

Römer sicher vor Feinden und können einem ruhigen und angenehmen Leben nachgehen.

Die Städte innerhalb des Imperiums konnten auf Schutzmauern verzichten, denn die von etwa 350.000 bewaffneten Männern gut verteidigten Außengrenzen sind weit entfernt.

 

Innere Unruhen wurden meist brutal und gewaltsam unterdrückt.

 

»Für Sicherheit zu sorgen, ist eine der wichtigsten Aufgaben jeder Gesellschaft.

Jede stabile Gesellschaft ist auf ein sicheres und geschütztes Umfeld angewiesen.«

Kommuniqué der Europäischen Sicherheitskomission

Im 2. Jhdt. nach Christus hat angeblich mindestens ein Drittel, vielleicht sogar die Hälfte der Bevölkerung direkt oder indirekt von der öffentlichen Fürsorge gelebt haben. Einmal in Monat wurde kostenloses Getreide an männliche römische Bürger mit Wohnsitz in der Stadt verteilt. Die römischen Kaiser konnten sich deshalb im Allgemeinen auf eine entsprechende Solidarität bei den Römern verlassen.

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»Kein Reich in der gesamten menschlichen Geschichte hat je so unterschiedliche Landschaften umschlossen. Und überall war die offizielle Sprache Latein, überall zahlte man mit Sesterzen, überall wurde nur ein Recht angewandt, das römische. Die wichtigen Orte waren durch ein hoch effizientes Straßennetz miteinander verknüpft. Zur Verteidigung jener Welt waren Legionen an den empfindlichen Stellen des Imperiums stationiert.«

Alberto Angela

 

Eine ganze Reihe von Maßnahmen unterstützte die Integration so vieler unterschiedlicher Menschen in einem so umfassenden Gebiet: Es bestanden Aufstiegschancen für fast alle. Die Römer konnten sich auf geteilte Werte und Normen und ein gemeinsames politisches Ethos stützen. Einheitliche Formen der Besteuerung, sowie soziale Hilfsleistungen, beförderten den sozialen Frieden.

Im Römischen Reich existierten zwei anerkannte Verkehrssprachen: Latein und Griechisch. Dadurch ist es möglich sich auch mit Menschen aus fernen Regionen auszutauschen. Das Beherrschen des Griechischen wurde als Statussymbol und Kennzeichen von Adel angesehen. Die Sprache entwickelte sich zu einer Kunstform der Rhetorik unterstützt durch eine möglichst wirkungsvolle Mimik und Gestik der Vortragenden. Ziel war es, die Zuhörer vom „Wahrheitsgehalt" und der Bedeutung der vorgetragenen Ideen zu überzeugen.

 

Die römische Zivilisation war die erste Kultur, in der eine relativ breite Bevölkerung Zugang zu Bildung erhielt. Nie zuvor hat es so viele Menschen gegeben, die lesen und schreiben konnten.

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Eine einheitliche Währung macht es nicht nur möglich, dass man überall mit Sesterzen bezahlen kann, was den Handel belebt, sondern sie dient zugleich als Informationsmedium darüber, wer zurzeit die Macht im Reich für sich beansprucht.

Die wichtigsten Orte wurden durch ein Straßennetz miteinander verbunden (ca. 100.000 Kilometer). Das ermöglicht nicht nur einen raschen Transport von Truppen und Waren, sondern ermöglicht den wohlhabenden Römern bequem zwischen Landgut und Stadtresidenz zu wechseln. Mit dem „Cursus publicus“ wurde ein leistungsfähiges Netzwerk, ein System zur Beförderung von Nachrichten, Gütern und Personen eingerichtet.

 

Gut funktionierendes Nachrichtenwesen

 

„acta diurana“ – die täglichen Akten, öffentliche Bekanntmachungen | Buchhandlungen. Kleine Taschenbücher aus Pergamentseiten. Scharen von Sklaven schreiben nach Diktat denselben Text in verschiedene Exemplare.

Vielfältige Handelsbeziehungen

Um Beziehungen und damit auch Gespräche in Gang zu halten, bedarf es immer wieder neuer Impulse, attraktiver Themen, über die es sich zu reden lohnt. Dafür haben die römischen Herrscher beabsichtigt oder zufällig immer wieder gesorgt. Sie müssen Heldentaten vollbringen, sich untereinan-der und gegenseitig bedrohen, sich inszenieren, indem sie zum Beispiel unbeschreibliche Bauten errichten oder sich als Schauspieler oder Sänger versuchen. Systematisch wird der Austausch von Informationen gefördert.  Mehrere beeindruckende Bühnen wurden errichtet. Das Schauspiel, das hier aufgeführt wird, bietet ständig neue Informationen und weist den Zuschauern und Mitspielern einen Platz und eine Rolle in der Gemeinschaft zu. Auf diesen Bühnen, dem Kolosseum, den Foren, Palästen und Thermen, führt der Kaiser Regie, spielten aber nicht immer zugleich die Hauptrolle. Bei den, in den Arenen dargebotenen Schaukämpfen geht es um Erfolg und Misserfolg, Sieg oder Niederlage, Leben und Tot. Die Römer sind nicht nur als Augenzeugen Teil des Geschehens, sondern sie können vereinzelt auch ihr Votum abgeben.

Feiertage

Mehr als die Hälfte des Jahres bestand aus verbindlichen Feiertagen, deren religiöser Ursprung immer mehr verblasste, während ihre Leere weiter gefüllt werden musste. Noch nie hat ein Volk derart viele Feste gefeiert.

Vergnügungen

Alles Bedrohliche, das zu beherrschen über Menschenkraft ging, war die Folge gestörten Götterfriedens. Diese mussten deshalb durch ein ausgeklügeltes Ritual besänftigt werden.

Illustration: Römisches Relief, gefunden in Neumagen in der Nähe von Trier, Ein Lehrer mit drei Schülern, 180-185 nach Christus