Wandel und Beständigkeit im Zeichen der Ringe
Der Blickwinkel der Begeisterung
Erlebnis
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Fortschrittsglauben
Patriotismus
»Im Leben passieren manch unangenehme Dinge. Gibt es bei einer Olympiade nicht ebenso Schlimmes? Schmachtet man da nicht in glühender Hitze? Wird man nicht von der Menge zerquetscht? Macht es nicht große Mühe, sich zu erfrischen? Wird man im Regen nicht nass bis auf die Haut? Fühlt man sich nicht durch den Lärm, das Getöse und andere Unannehmlichkeiten belästigt? Doch wie mir scheint, kann man dies alles gut und tatsächlich frohgemut aushalten, wenn man an die packenden Schauspiele denkt, die man zu sehen bekommt.« Epiket, antiker Philosoph
Illustration: Läufer bei den Panathenäischen Spielen (Vase, ca. 530 v. Chr.). Laufdarstellungen aus Olympia sind nicht bekannt.
Die Eröffnungsfeiern der Olympischen Spiele umfassen eine Reihe von traditionellen Elementen. Die Feier beginnt üblicherweise mit dem Abspielen der Nationalhymne des Gastgeberlandes. Nach verschiedenen kulturellen Darbietungen beginnt der Einmarsch der teilnehmenden Athleten ins Stadion, jeweils ein Athlet geht einige Schritte vor dem Rest seiner Mannschaft und trägt dabei die Flagge seines Landes. Seit 1928 marschiert stets die Mannschaft Griechenlands als erste ins Stadion (um an die antike Tradition zu erinnern). Danach folgen die weiteren teilnehmenden Nationen in alpha-betischer Reihen-folge der Hauptsprache des Gastgeberlandes. Falls die Sprache des Gastgeber-landes kein Alphabet kennt, erfolgt der Einmarsch gemäß dem englischen Alphabet. Bei den Sommerspielen 2008 in China war die Zahl der Striche im chinesischen Schriftzeichen am Anfang des Ländernamens maßgeblich. Den Abschluss des Einmarschs bildet die Mannschaft des Gastgeberlandes.
Sind alle Athleten eingetroffen, hält der Vorsitzende des Organisationskomitees eine kurze Rede. Auf diesen folgt der Präsident des IOC, der am Ende seiner Rede das Staatsoberhaupt des Gastgeberlandes vorstellt. Dieser wiederum eröffnet formell die Spiele. Als nächstes wird die Olympische Hymne gespielt, während die Olympische Flagge ins Stadion getragen wird. Danach versammeln sich die Flaggenträger aller teilnehmenden Länder um ein Podium. Auf diesem sprechen ein Athlet (seit 1920) und ein Schieds-richter (seit 1972) den Olympischen Eid, mit dem sie das Einhalten der Regeln versprechen.
Zuletzt trägt der vorletzte Läufer des Staffellaufs die Olympische Fackel ins Stadion und übergibt diese an den letzten Läufer. Der letzte Läufer, oftmals ein sehr bekannter und erfolgreicher Sportler des Gastgeberlandes, entzündet dann mit der Fackel das Feuer in einer großen Schale (das Entzünden des Feuers wurde erstmals 1928 durchgeführt, der Staffellauf 1936). Ab 1920 wurden auch Friedenstauben freigelassen; dies wurde jedoch wieder aufgegeben, nachdem 1988 in Seoul einige Tauben im olympischen Feuer verbrannt waren.
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Illustration: Olympische Spiele London 2012, Usain Bolt gewinnt über 100 Meter
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Fernsehübertragungen von Sportveranstaltungen wurden zu einer Art sekularer Religion, wo der Sieg auf dem Spielfeld die Moral eines ganzen Volkes, wenn auch nur für kurze Zeit, heben kann und sich vielleicht sogar nachweislich auf das nationale Selbstvertrauen auswirkt.
Illustration: Plakat für die Olympischen Spiele 1960 in Rom
Sport als Instrument der Politik