Römisch-katholische Kirche

Variantenreiche Allgegenwart

Der Blickwinkel der Begeisterung

Glaube

Hoffnung

Orientierung

Gemeinschaft

Glanz

Wunder

»Ich kann nicht sagen, dass ich an Christus glaube, weil ich von den Gründen, an ihn zu glauben, überzeugt worden wäre; erst wenn ich glaube, kann ich die Gründe für den Glauben verstehen.«

Slavoj Žižek

Alles Bedrohliche, das zu beherrschen über Menschenkraft ging, war die Folge gestörten Götterfriedens. Diese mussten deshalb durch ein ausgeklügeltes Ritual besänftigt werden.

»In der Nähe unseres Ferien-hauses in Tisvilde wohnt ein Mann, der hat über der Eingangs-tür seines Hauses ein Hufeisen angebracht, das nach einem alten Volksglauben Glück bringen soll. Als ein Bekannter ihn fragte: ‹Aber bist du denn so abergläubisch? Glaubst du wirklich, dass das Hufeisen dir Glück bringt?›, antwortete er: ‹Natürlich nicht; aber man sagt doch, dass es auch dann hilft, wenn man nicht daran glaubt.« Werner Heisenberg

»Eure Söhne und Eure Töchter werden Propheten sein. Eure jungen Männer werden Visionen haben; und Eure Alten werden Träume träumen.« Apostels Petrus

Die Kraft des Visionären

»Fünfzig Tage nach Ostern, so die Apostelgeschichte, sind Leute aus aller Herren Länder zum jüdischen Wochenfest versammelt; inmitten des Sprachen-gewirrs fangen die bis dahin verängstigten Jesusanhänger auf einmal an zu predigen; und diese einfachen Leute, Handwerker und Fischer, reden so, dass alle sie in ihrer eigenen Sprache verstehen.

Pfingsten ist also ein Fest der vollkommenen Kommunikation: Jeder versteht jeden, obwohl jeder so redet, wie ihm der Schnabel gewachsen ist. Viele Außenstehende spotten, diese Leute seien wohl betrunken vom Wein; sie sind es aber nicht. Es ist offenbar so, dass eine wunderbare Kraft in ihnen steckt, die ihnen die Angst nimmt, sodass sie sich nicht mehr vor ihren Problemen verkriechen. Sie verkünden, dass eine neue Zukunft angebrochen sei und trauen sich hinaus in die Welt.« Heribert Prantl

 

Illustration: Kain und Abel, Julius Schnorr von Carolsfeld, 1860

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Umfangreiche Rituale und Feste wirken gemeinschaftsbildend und bieten die Gelegenheit Hierarchien darzustellen und zu verfestigen.

It is finished!

 

»Ohne einen geliebten Menschen auskommen zu müssen ist vielen eine unerträgliche Qual. Die Hoffnung, sie zumindest irgendwann irgendwo wieder zu sehen ist ein tröstlicher Gedanke.

Wunsch, dass mit dem Tod das Leben nicht endet. Von Sehnsucht angezogen und vom Ekel abgestoßen sind wir beim Anblick des Leichnams einer geliebten Person hin- und hergerissen. Um mit dieser ausweglosen Situation fertig zu werden haben sich aufwendige Zeremonien entwickelt. Vorfahren zu ehren ist vor allem für Menschen, die im Begriff sind, Vorfahren zu werden, eine attraktive Idee.«

Illustration: Grabstein, Stephansdom, Wien

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»Filigran und doch gewaltig sind die lichtdurch-fluteten Kirchen in der Gotik, steil regen sie in den Himmel. Ausgelöst hat diese Revolution in der Baukunst ein französischer Abt. Ein neuer Bau muss her, davon ist Abt Suger überzeugt. Prachtvoller, glamouröser, erhabener als all die anderen Pilgerkirchen Frankreichs. Steil in den Himmel ragen soll sie und innen mystisch leuchten. Ein Lichtpalast Gottes!« Sonja Hartwig

„Jene, die uns kritisieren, wenden ein, dass es zum Feiern des Abendmahls allein einer reinen Seele, eines reinen Geistes und eines frommen Glaubens bedarf. Und auch wir sind der Ansicht, dass das wirklich das Allerwichtigste ist. Aber wir meinen, dass man Gott auch durch den äußeren Schmuck

heiliger Gefäße dienen muss.“ Suger von Saint-Denis

„Edel erstrahlt das Werk, doch das Werk, das edel erstrahlt, soll die Herzen erhellen, so dass sie durch wahre Lichter zum wahren Licht gelangen, wo Christus die wahre Tür ist.“ Inschrift auf den Bronzetürflügeln der Kathedrale von Saint-Denis

Illustration: Moses Crossing the Red Sea

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