Barack Obama

Der amerikanische Präsidentschaftswahlkampf

Der Blickwinkel der Kritik

Der Wille zur Macht

Falsche Hoffnungen

Kontrollverlust

Verstecktes Spiel

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„Demokratische Institutionen wecken und nähren eine Leiden-schaft für die Gleichheit, die sie niemals ganz befriedigen können.“ Alexis de Tocqueville

 

»Amerika ist kein Land mehr. Es ist eine Multimilliarden-Dollar Marke. Amerika™ unterscheidet sich nicht grundlegend von McDonald’s, Marlboro oder General Motors. Amerika ist ein Image, das nicht nur den Bürgern der USA „verkauft“ wird, sondern Verbrauchern in der ganzen Welt. Die Marke Amerika ist verbunden mit Schlagworten wie „Demo-kratie“, „unbegrenzte Möglich-keiten“ und „Freiheit“. Aber nicht anders als Zigaretten, die als Symbole von Vitalität und jugend-licher Rebellion angepriesen werden, unterscheidet sich auch die Realität Amerikas ganz erheblich von ihrem Marken-image. Amerika™ ist von Konzernen unterwandert, und die gewählten Vertreter beugen sich ihrer Macht, sonst sie in ihrem Amt nicht überleben.«

Kalle Lasn | Culture Jamming Das Manifest der Anti-Werbung

Menschen neigen dazu unvernünftig zu handeln, wenn sie geliebt werden wollen. Jemanden glauben zu machen, man würde ihn schätzen und lieben, ist eine erfolgreiche Methode um Wählerstimmen zu gewinnen. Umso sympathischer uns jemand erscheint, desto bereitwilliger übersehen wir, welche Interessen jemand tatsächlich verfolgt. Im Wahlkampf von Barack Obama sollte jeder Einzelne das Gefühl haben unverzichtbar zu sein. »Ihre Stimme zählt!«

Es ist nicht möglich die Menschen zur Mitarbeit und Mitsprache aufzufordern und zugleich die völlige Kontrolle über eine interaktive Plattform zu behalten

 

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»Der Mensch ist von Natur aus kein rational handelndes Wesen. Er lässt sich leicht beeinflussen, verliert rasch die Übersicht und neigt zur Trägheit. Oft weiß er gar nicht, was gut für ihn ist. Daher muss er gelegentlich von außen dazu veranlasst werden, das Richtige zu tun – zu seinem eigenen Nutzen und zum Wohl der Allgemeinheit. Wie aber macht man das, ohne massiv in die Entscheidungs-freiheit des Einzelnen einzugreifen? Am besten mit einem NUDGE: einem kleinen, unmerklichen Schubser, der den Betroffenen in die richtige Richtung lenkt. Ein NUDGE ist wirksamer als Gebote und Verbote oder unübersichtliche Informationsbroschüren. Das NUDGE-Konzept hat bereits viele Entscheidungsträger überzeugt, darunter US-Präsident Barack Obama.« Richard H. Thaler und Cass R. Sunstein

 

»Die meisten Menschen lernen von anderen. Auf diese Weise können sich Individuen und Gesellschaften entwickeln. Aber viele unserer hartnäckigsten Irrtümer übernehmen wir ebenfalls von anderen.

»Das NUDGE-Prinzip ist umstritten. Kritiker behaupten, die Menschen werden wie Dummköpfe behandelt und hinterhältig manipuliert. Die Anhänger sprechen vom „libertären Paternalismus”. Denn es gebe keine Ge- und Verbote. Es werde auch niemand gezwungen, dem Anstupser zu folgen.« Christian Höller

»Gewohnheiten entstehen, weil das Gehirn ständig nach Wegen sucht, um sich weniger anzustrengen. Sich selbst überlassen, versucht das Gehirn praktisch jede Routine in eine Gewohnheit zu verwandeln, weil Gewohnheiten unserem Geist erlauben, häufiger herunterzufahren. Ein effizientes Gehirn erlaubt uns, nicht mehr unentwegt über grundlegende Verhaltensweisen nachdenken zu müssen.« Charles Duhigg