Absolutismus

Den Staat beherrsche ich alleine

Der Blickwinkel der Kritik

Tyrannei

Irreführung

Fetischismus

Ermüdung

„Wenn eine Gesellschaft alles auf ein allgemeines, souveränes Prinzip oder auf einen souveränen

Herrscher bezieht, wird diese Gesellschaft von diesem Prinzip oder diesem Herrscher tyrannisiert.“

Richard Sennett, Verfall und Ende des öffentlichen Lebens

 

Personalisierte Macht

Das Vermögen, Gewalt auszuüben

Manche Menschen ordnen sich verhältnismäßig gern unter; andere können es nicht ertragen, sich fügen zu müssen.

 

»Herrschaft ist die Chance, für einen Befehl bestimmten Inhalts bei angebbaren Personen Gehorsam zu finden. Jede Herrschaft ist auf Zustimmung der Beherrschten angewiesen.« Max Weber, Wirtschaft und Gesellschaft

Der König besaß eine absolute Macht, eine Macht ohne Grenzen. Er stand über den Gesetzen und war befugt einzelne Personen vom Gesetz auszunehmen.

Wie kann es einem Menschen gelingen, ernsthaft der Überzeugung zu sein über allen anderen Menschen zu stehen?

 

Der Mythos der Alleinregierung

 

Was bei einem normalen Mann nichts als ein Ausdruck des Pflichtbewusstseins ist, gilt beim König als Tugend.

 

»Der König als Stellvertreter Gottes auf Erden. Mächtigster Monarch der Welt, der aller-katholischste König, gefürchteter als der Donner, Herr über Frieden und Ruhm, Erweiterer der Grenzen, Gründer des Staates, allervollkommenstes Vorbild großer Könige, sichtbarer Gott.«

 

Neuer Alexander, neuer Augustus, Cäsar, Karl der Große, Chlodwig, Konstantin, Justinian.

Legitimierung zu demonstrieren, indem eine Verbindung zu früheren Herrschern hergestellt wird. Die Bilder sind des Königs reale Präsenz.

 

Er wurde nicht beschrieben, wie er war, sondern wie man ihn sich erhoffte. Das Königtum ist ein Darstellungseffekt, eine Kippfigur zwischen Bildlichkeit und Textualität. Das Bild des Königs entsteht in dem Maße, wie ein Bild ein Narrativ oder einen Diskurs erzeugt und damit über das hinausweist, was es tatsächlich zu sehen gibt.

 

Repräsentation gibt ein Bild dessen, was sie versteckt. Repräsentation des Geheimnisses ihrer Gewalt, einer Gewalt, die sie in den Zeichen verheimlicht. Nur wer die Macht im Bild zu sehen weiß, sieht das Bild richtig.

Ein Schein der glauben macht

 

Alte Klischees wurden bemüht um den König zu Glorifizieren und in eine Reihe mit den Großen der Geschichte zu stellen.

 

Der exemplarische und daher symbolische Körper. Historienbilder und Staatsportraits hatten in der so genannten „großen“ oder „prächtigen“ Manier angefertigt zu werden. Das Schöne verstärken, Größe hinzufügen, das Hässliche oder Kleine weglassen, um so den Glauben an die Macht zu stärken.

 

Perücke, Rüstung. In der Hand hält er einen Reichsapfel, ein Zepter oder einen Stab, also Herrschersymbole. Perücken verliehen dem König eine zusätzliche Körpergröße, die er benötigte, um Eindruck zu machen.

 

Bewegungslos, würdevolle Gelassenheit. Ludwig wurde unterwiesen, wie er sich in der Öffentlichkeit zu verhalten habe, und erlernte die Kunst des Simulierens und der Verstellung. So wird er zu einem Bild des Staates

Selbst das Jagdvergnügen des Königs wird als Erholung von der „wunderbaren Unermüdlichkeit“ dargestellt, mit der sich der König den Staatsgeschäften widmete.

Das Herrscherbild als Fetisch

 

Staatsportraits werden gewöhnlich lebensgroß oder überlebensgroß dargestellt. Die Augenhöhe liegt über der des Betrachters.

 

»Wahrhaftig König, will sagen

Monarch, ist der König nur in Bildern. Sie sind seine reale Präsenz.« Louis Martin

 

 

Insignien – Der Glaube an die Wirksamkeit der Zeichen

 

Anerkennung einer Wirkmächtigkeit des Bildes. Der Betrachter muss nicht nur im Herrscherbild die Zeichen der Macht und die in ihnen verdichtete Geschichte der Taten und Entscheidungen des Herrschers entziffern, sondern er muss auch an die Autorität dieser Zeichen glauben.

 

Das Herrscherbild als geronnene, verdichtete Geschichte. Auf eine Figur hin konzentrierte Geschichtlichkeit.

 

Herrscherbilder sind Bilder, die gleichsam mit einer Gebrauchsanweisung daherkommen, was sie seien und wie man sie zu sehen habe. Diese Anweisung aber ergibt sich nicht aus dem Bild, sie ist gerade nicht evident, sonder ein Zu-Schreibung im wörtlichsten Sinne. Glaube an einen Fetisch: eine Verleugnung der Tatsache, dass möglicherweise „nichts dahinter” ist.

Die demokratische Revolution hat dazu geführt, dass ein einzelner Körper nicht mehr ein ganzes Gemeinwesen verkörpern kann. Was vom Individuum politisch bleibt, ist seine Zählbarkeit in Wahlen und damit der Zerfall jeder sozialen Einheit. Das Individuum ist nicht mehr in der Lage die symbolische Bürde des Königtums zu tragen – es ist zugleich einzigartig und gleichartig.

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Sein Erfolg brachte ihm auch unzählige Feinde ein.